Die Stille nach dem Ton

Erschienen:

September 1998

Titelbild:
Zdzislaw Beksinski

Covertypografie und Umschlagsgestaltung:
Michael Marrak
Malte S. Sembten


Edition Avalon, Berlin.
268 Seiten, Paperback
ISBN 3-926126-03-5
vergriffen
 


Marraks Stories sind exotisch, kraftvoll und enthalten gut getarnten Humor. Aber ich weiß nicht, ob das gesund ist, was er da macht.

Erik Zimmermann


Marrak malt Geschichten und erzählt Bilder. »Die Stille nach dem Ton« vereint Erzählungen, die zu einem facettenreichen Streifzug durch die moderne Phantastik einladen. Mit dem Autor als Scout begibt man sich auf fünf abenteuerliche Lesereisen - Rückkehr ohne Garantie.

Jürgen Thomann




Astrosapiens:

 

Leander ist ein winziges Rädchen im Kolonialisierungsprozess des Planeten Kapteyn II, angestellt im wissenschaftlichen Labor einer riesigen Raumstation, um das Leben der neuen Welt zu analysieren und zu katalogisieren. Überwacht wird die Station von einem Supervisor, der per Implantat mit jedem einzelnen Individuum an Bord vernetzt ist und für den reibungslosen Ablauf sorgt. Als sich Leander jedoch durch einen von außerirdischen Wesen provozierten Unfall aus dem gedanklichen Verbund löst, wird die Station und ihre Besatzung zum monströsen Feind, vor dem es nur einen Ausweg zu geben scheint ...

Bruder Oz:

 

George Orwells Ozeanien im Jahr 2184: Die fiktive Krieg mit Südostasien und Eurasien ist längst zur Realität geworden, die organischen Bestandteile der Menschheit nahezu ausgerottet. Maschinenmenschen und Mutanten bevölkern die Städte, pausenlos kontrolliert von den riesigen Kampfschiffen und Exekutivkommandos des Stadtsicherheitsdienstes. Ein Leben im Verborgenen existiert nur noch tief unter der Oberfläche. Dennoch regt sich Widerstand gegen die Herrschaft des Dritten Großen Bruders - in einer Welt, in der Realität nichts Äußeres mehr ist und weder Vergangenheit, noch Gegenwart oder Zukunft aus eigenem Recht existieren ...

Die Stille nach dem Ton:

 

Alles verläuft nach Plan - dieser Tatsache muss sich auch Radiant beugen, als sich die Welt um ihn herum mehr und mehr aufzulösen beginnt. Alltägliche Dinge verschwinden ebenso spurlos wie Lebewesen, und das Beunruhigendste ist, dass die Menschen sich dieser Veränderung keinesfalls bewusst zu sein scheinen. Mysteriöse Andeutungen über die Ursache der Vorkommnisse erhält Radiant von einer eigenartigen Gottgestalt, die sich zunehmend in sein Leben drängt. Doch diese fungiert lediglich als Sprachrohr einer weitaus apokalyptischeren Macht ...

Sadek:

 

Verborgen unter den Ruinen der Khmer-Stadt Angkor steht der Schläfer, eine gewaltige Apparatur, die es ihren Benutzern ermöglicht, ins Jenseits zu reisen. Doch diese Sphäre beherrscht ein universelles Gesetz, denn sie ist einzig und allein den Toten vorbehalten. Darüber wachen ihre Herren, die Numen. Diese Erfahrung muss auch der Wissenschaftler Naumann machen, als er auf der Suche nach göttlichem Wissen seinen Schützling Amon an den Schläfer anschließt, denn die Numen sind eifersüchtige und grausame Aufseher, für die Leben keinerlei Bedeutung besitzt ...

Der Eistempel:

 

Auch das Zufälligste, sagt man, ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges. Als ein Meteorit im ewigen Eis Grönlands niedergeht, enthüllt sich der angereisten Forschergruppe im Krater ein spektakulärer Fund: der Gipfel einer prähistorischen, an einer Bergflanke erbauten Tempelanlage. Die sensationelle Entdeckung erweist sich jedoch für den schneehassenden Geophysiker Silis und die angereisten Wissenschaftler als Initialzündung für einen unheilvollen Prozess, denn tief unter dem Eis wartet ein Äonen altes Wesen auf die Erfüllung einer Prophezeiung ...



Die Titelgeschichte wurde ausgezeichnet mit dem Deutschen Science Fiction Preis als beste SF-Kurzgeschichte des Jahres 1998.


Laudatio zu »Die Stille nach dem Ton«

Die Entdämonisierung des Kopfes - Ein Nachwort von Jürgen Thomann zur Novellensammlung »Die Stille nach dem Ton«

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